die Mauer und das Gewand
Erneuerung Textilmuseum St. Gallen
Die Aufstockung ruht sanft auf dem Palazzo Rosso. Der Körper aus Glas, Stahl und Textilien erhält und erweitert das historische Monument auf drei Massstabsebenen: dem architektonischen Artefakt, der städtischen Umgebung und dem Innenraumerlebnis. Der Erweiterungsbau ersetzt nur das bestehende Dach und schützt die verbleibende Bausubstanz, einschliesslich aller früheren Änderungen als integraler Bestandteil der Geschichte des Gebäudes. Der historische Kontext und die städtische Umgebung des Gebäudes werden durch die Silhouette und das Volumen des Erweiterungsbaus, der an die Steildächer der St.Galler Baudenkmäler der Umgebung erinnert, aufrechterhalten. Von aussen wird die Aufstockung durch die Leichtigkeit von „Gewändern” entmaterialisiert, die im Kontrast zur massiven Mauer-Tektonik des bestehenden Palazzo stehen. Im Inneren soll durch die Betonung des Treppenhauses die vertikale Zirkulation als zentrales Erlebnis und Rückgrat des Museums erhalten bleiben. Das neue Treppenhaus verlängert dieses Rückgrat in dessen Bewegungund schafft gleichzeitig einen Kontrast zur historischen Treppe durch
unterschiedliche Materialität und Umfassung, wodurch eine Schwelle zwischen Alt und Neu entsteht.
Architekturhistoriker
Peter Sealy
Projektteam
Georgia Barrington and Reese Young