IM GRÜENE

Alterssiedlung in Riehen

2020

Obwohl sie sich in der Nähe des Stadtzentrums befindet, steht die Alterssiedlung Bäumliweg 30 in der Natur, mit freiem Blick auf den offenen Park nach Westen und den Garten nach Osten. Die Dualität der Situation wird zum Ausgangspunkt des Projektentwurfs gemacht: die renovierten Alterswohnungen werden ein sozial aktives Landhaus im idyllischen Grünen.

 

Gesellige Wohnstätte

Die Wohnungen sind zweiseitig orientiert. Individuell ist das Wohnen zum Schulpark; das gemeinschaftliche Leben spielt sich zum hinteren Garten ab. Aufgrund einer nachhaltigen Sanierung werden die jetzigen Balkon- und Laubengangschichten abgeschnitten. Die neuen Laubegänge sind grosszügig dimensioniert, so dass sie nicht nur als Erschliessungsfläche dienen, sondern auch als Räume für gemeinsames Leben und Austausch. Ausserdem werden die vertikalen Erschliessungen auch zu ungeheizten Räumen, so dass der Gemeinschaftsraum wie ein «Pavillon» zwischen zwei Gebäuden steht. Die runde Öffnung verleiht diesem Raum einen öffentlichen Charakter, während der Durchblick die Stadt mit dem Hof visuell verbindet.

 

Flexible Wohnen

Die Wohnungsgrundrisse sind sparsam gehalten, dennoch wirken sie durch die Wanddurchbrüche grosszügig. Die Symmetrie der Balkone, zusammen mit der symmetrischen Reihenfolge von zwei grossen Wohnungen an beiden Enden, gewährleisten die Flexibilität des Layouts – die einzelnen Kleinwohnungen könnten mit sehr wenigen Änderungen zu 4.5-5-Zimmerwohnungen zusammengelegt werden.

 

Landhaus im Grünen

Bei der Wahl der Fassadenmaterialen greift der Entwurf auf die Umgebung und die Idee des Landhauses zurück. Das Gebäude ist umgeben von wilden Gräsern und Sträuchern. Dank seiner Verkleidung aus Bruchbackstein wirkt es rustikal. Die Zwischenräume der Holzstruktur werden mit Bruchbacksteinen ausgefacht und die Fenster und Türen sind tief in die Wand zurückgesetzt. Nur im Attikageschoss sind die Fenster bündig mit der Aluminiumfassadenverkleidung, was dem Dachgeschoss eine leichte Erscheinung auf einem «Sockel» verleiht.

Die Absicht der Holzstruktur ist zweifach: Auf der einen Seite bildet das Holzskelett das Gebäude als zwei identische abstrakte, streng geometrische Körper; auf der anderen Seite wird die Holzstruktur als Gerüst für den Bruchbackstein ausgeführt. Damit scheinen die Backsteinfassaden nicht als tragende Mauern. Sie betonen eher die äussere Backsteinschicht als eine Bildfläche. Die starke physische Präsenz der Materialität rührt gerade daher, dass sich ihre Körperlichkeit möglichst zurücknimmt.

 

Günstiger Wohnraum

Der für das Landpfrundhaus wichtige Aspekt der Finanzen wurde in der Vergrösserung der Aussenräume respektiert. Während die Innenräume kompakt bleiben, werden die unbeheizten Flächen maximal erweitert, was in niedrigeren Bau- und Unterhaltskosten resultiert.  Durch die grosszügige Dimensionierung wird der Aussenraum besser genutzt, da dieser zur Erweiterung der Wohnraums wird.

Tragwerk

Misteli Bauingenieur GmbH

Landschaftsarchitektur

Studio Céline Baumann

Baumanagement

Planungs- und Baumanagement AG